Zusammenfassung
Deutsch und Türkisch gehören zu unterschiedlichen Sprachfamilien. Deswegen zeigen sie einen differenten Sprachbau und abweichende Strukturen. Das Pronomen „Es“ ist eines dieser Abweichungen. Wobei das Türkische, ohne Pronomen, noch ein Verbalmorphem für die dritte Person, eine Satzbildung erlaubt, hat es im Deutschen einen festen Platz und ist nicht weglassbar. Weil diese Bildung im Türkischen keine Entsprechung hat, tendieren die Lerner ihrer muttersprachlichen Fertigkeit. In diesem Beitrag wurde versucht, diese Tendenz aus Übungen der Lernenden festzustellen und Möglichkeiten zum Auslernen zu zeigen. Dafür wurden 15 Übersetzungsübungen aus dem Türkischen ins Deutsche, in denen das Pronomen „ES“, im ersten Fünf als Prowort, im Nächsten als Korrelat oder Platzhalter und zu Letzt, als formales Subjekt oder Objekt vorkam, übersetzt. Es zeigte sich, dass die Deutschlerner wegen ihrer muttersprachlichen Besessenheit sich an subjektlose Übersetzungen neigen. Um diesen innerlichen Hang zu hindern sollte den Deutschlernern die Funktion vom Pronomen „ES“ ausführlicher eingeführt werden. Es sollte ihnen unbedingt bewusstgemacht werden, dass Türkisch zu den Pro – Drop Sprachen zählt und eine Subjektlose Satzbildung erlaubt, aber im Deutschen das Subjekt nicht weglassbar ist. Sie sollten auch lernen, dass im Türkischen mit Possesivsuffixen versehene Nominalkonstruktion in Deutsche Nebensätze als Subjekte, bzw. als das Pronomen „ES“ umgestellt und bei bestimmten Positionen nicht weggelassen oder nicht vorkommen können. Selbst die unpersönlichen Verben, die Wetter, Geräusche, Tageszeiten oder Jahreszeiten, persönliches befinden usw. beschreiben, ein Pronomen „ES“ als formales Subjekt fordern.
Primary Language | German |
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Subjects | Language Studies |
Journal Section | Articles |
Authors | |
Publication Date | December 19, 2021 |
Submission Date | September 13, 2021 |
Published in Issue | Year 2021 Volume: 3 Issue: 6 |