Thomas Brussig Helden wie wir: Die humoristische Inszenierung der Erinnerung als postmoderne Erzählstrategie
Year 2022,
, 188 - 205, 15.12.2022
Esra Jorkowski Berberoğlu
Abstract
In dieser Studie wird die Beantwortung der Frage, welche Wirkung und Zielsetzung die humorvolle Inszenierung als Erzählstrategie in der deutschen Wendeliteratur der 1990er Jahre bezweckt. Dazu wird die Verarbeitung von historischen Ereignissen wie dem „Mauerfall“ in verschiedenen zeitgenössischen Texten und literarischen Gattungsanalysen, verbunden mit psychologisch-theoretischen Ansätzen erläutert, um anschließend das Werk Helden wie wir von Thomas Brussig in diesem Zusammenhang zu interpretieren. Anhand der Einordnung des Werkes u.a. als Schelmenroman zeigt eine Form der Vergangenheitsreflexion durch Entlastungstheorie und Inkongruenztheorie, die als differenzierter Versuch genutzt werden kann, das Scheitern der sozialistischen Ideologie und einen schwierigen Wiedervereinigungsprozess aus literarischer Perspektive zu verstehen.
References
- Aristoteles (1982): Poetik. Übers. v. Manfred Fuhrmann. Stuttgart: Reclam.
- Böttiger, Helmut (2008): Uwe Tellkamp. Weißer Hirsch, schwarzer Schimmel. Tellkamps klassischer Bildungsroman über die DDR erzählt meisterlich aus einer stillgelegten Zeit, DIE ZEIT, 18.09.2008 Nr. 39.
- Brussig, Thomas (1995): Helden wie wir. Berlin: Volk und Welt.
- Cicero, Marcus T. (1976): De oratore. Über den Redner. Übers. u. hg. v. Harald Merklin. Stuttgart : Reclam.
- Fernandes, Frédéric (2016): Humor in der frühen Kindheit. Unter: https://www.kita- fachtexte.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen//KiTaFT_Fernandes_II_humor- 2016.pdf (Zugriff am: 10.06.2022).
- Freud, Sigmund (1927): Gesammelte Werke XIV. Der Humor. London: Imago Publishing Co. Ltd., 383-389.
- Frings, Willi (1996): Humor in der Psychoanalyse. Stuttgart/ Berlin/ Köln: Kohlhammer.
- Frittum, Markus (2012): Humor und sein Nutzen für SozialarbeiterInnen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
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- Geier, Andrea (2009): Engagierte Befragungen der Tradition. Intertextualität in literarischen Zeitdiagnosen des Transformationsprozesses. In: Geier, Andrea; Süsselbeck, Jan (Hrsg.): Konkurrenzen, Konflikte, Kontinuitäten. Generationenfragen in der Literatur seit 1990. Göttingen: Wallstein, 117–134.
- Gernhardt, Robert (1988): Was gibt’s da zu lachen? Zürich: Haffmans.
- Genazino, Wilhelm (2004): Der gedehnte Blick. München/Wien: Hanser.
- Grotjahn, Martin [1957] (1974): Vom Sinn des Lachens. Psychoanalytische Betrachtungen über den Witz, den Humor und das Komische. München: Kindler.
- Grub, Frank T. (2003): Wende und Einheit im Spiegel der deutschsprachigen Literatur, Berlin: Walter de Gruyter.
- Habermas, Jürgen (1985): Die neue Unübersichtlichkeit-Kleine Politische Schriften V, Frankfurt am Main: Suhrkamp.
- Hausendorf, Sebastian (2019): Humor im Arbeitskontext. Über den Einsatz von konstruktivem und destruktivem Humor in der Arbeitswelt. Wiesbaden: Springer.
- Hensel, Jana. (2002): Zonenkinder. Hamburg: Rowohlt.
- Herrmann, Leonhard / Horstkotte, Silke (2016): Gegenwartsliteratur: Eine Einführung. Berlin, Heidelberg: Springer-Verlag.
- Hobbes, Thomas (1996): Leviathan. Revised Student Edition. Cambridge: Cambridge University Press.
- Horaz (2002): Ars Poetica/Die Dichtkunst. Stuttgart: Reclam.
- Hurley, Matthew M. / Dennett, Daniel C. / Adams, Reginald B. (2011): Inside Jokes. Using Humor to Reverse - Engineer the Mind. Massachusetts: MIT Press.
- Huyssen, Andreas (1984): New German Critique, Autumn, 1984, No. 33, Modernity and Postmodernity, 8.
- Kant Immanuel (1790): Kritik der praktischen Vernunft. Kritik der Urtheilskraft. In: Kant's Werke, Druck und Verlag von Georg Reimer, Berlin 1913, Bd.5, §54, 332.
- Klappert, Anina (2010): Gegenwartsliteratur unter anderem. Epochenkonstruktionen als Reihe. In: Brodowsky / Klupp, 47-72.
- Lefcourt, Herbert M. / Martin, Rod. A (1986): Humor and Life Stress. Antidote to Adversity. New York: Springer.
- Lorenz, Konrad (1963): Das sogenannte Böse. Wien: Borotha-Scoeler.
- Lynch, Owen H. (2002): Humorous Communication. Finding a Place for Humor in Communication Research. In: Communication Theory. 12. Jahrgang, Band 4, 423 - 445.
- Luckmann, Thomas (2008): Konstitution, Konstruktion: Phänomenologie, Sozialwissenschaft. In: Phänomenologie und Soziologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften.
- Maase, Kaspar (2002): Wer findet denn so etwas komisch? Die Massen und ihr Lachen In: Merkur 56, 874-885.
- Platon (2011): Politea, Hrsg. Höffe, Otfried, 3. bearbeitete Auflage. Berlin: Akademie Verlag.
- Quintilian (1990): Institutio oratoria X. Lehrbuch der Redekunst 10. Buch. Übers. u. hg. v. Franz Loretto. Stuttgart: Reclams Universal-Bibliothek.
- Robinson, Vera M. (2002): Praxishandbuch Therapeutischer Humor. Grundlagen und Anwendungen für Gesundheits - und Pflegeberufe. 2. unveränderte Auflage. Bern: Huber.
- Schulze, Ingo (2008): Adam und Evelyn. Berlin: Berlin Verlag
- Schmidt, Burghardt (1986): Postmoderne - Strategien des Vergessens. Darmstadt: Sammlung Luchterhand, 64.
- Stemmer, Brigitte (2007): Wie stark machen Lachen und Humor? Eine wissenschaftliche Perspektive. In: Bachmaier, Helmut (Hrsg.) Lachen macht stark – Humorstrategien. Göttingen: Wallstein. 24-38.
- Tellkamp, Uwe (2008): Der Turm. Geschichte aus einem versunkenen Land. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
- Vogl, Joseph (2006): Kafkas Komik. In: Klaus R. Scherpe (Hg.): Kontinent Kafka.. Berlin: Vorwerk,72-87.
- Winkels, Hubert (2008): Wo bist du, Adam? DIE ZEIT, 14.08.2008 Nr. 34.
- Wirth, Uwe (2017): Komik. Ein interdisziplinäres Handbuch. Stuttgart: J. B. Metzler, 122-123.
- Wehdeking, Volker (2000): (Hrsg.) Mentalitätswandel in der deutschen Literatur zur Einheit (1990–2000). Berlin: Erich Schmidt, 34.
- Zima, Peter V. (1997): Moderne/ Postmoderne- Gesellschaft, Philosophie, Literatur. Tübingen/ Basel, A. Francke.
Thomas Brussig Helden wie wir: Die humoristische Inszenierung der Erinnerung als postmoderne Erzählstrategie
Year 2022,
, 188 - 205, 15.12.2022
Esra Jorkowski Berberoğlu
Abstract
In dieser Studie wird die Beantwortung der Frage, welche Wirkung und Zielsetzung die humorvolle Inszenierung als Erzählstrategie in der deutschen Wendeliteratur der 1990er Jahre bezweckt. Dazu wird die Verarbeitung von historischen Ereignissen wie dem „Mauerfall“ in verschiedenen zeitgenössischen Texten und literarischen Gattungsanalysen, verbunden mit psychologisch-theoretischen Ansätzen erläutert, um anschließend das Werk Helden wie wir von Thomas Brussig in diesem Zusammenhang zu interpretieren. Anhand der Einordnung des Werkes u.a. als Schelmenroman zeigt eine Form der Vergangenheitsreflexion durch Entlastungstheorie und Inkongruenztheorie, die als differenzierter Versuch genutzt werden kann, das Scheitern der sozialistischen Ideologie und einen schwierigen Wiedervereinigungsprozess aus literarischer Perspektive zu verstehen.
References
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- Winkels, Hubert (2008): Wo bist du, Adam? DIE ZEIT, 14.08.2008 Nr. 34.
- Wirth, Uwe (2017): Komik. Ein interdisziplinäres Handbuch. Stuttgart: J. B. Metzler, 122-123.
- Wehdeking, Volker (2000): (Hrsg.) Mentalitätswandel in der deutschen Literatur zur Einheit (1990–2000). Berlin: Erich Schmidt, 34.
- Zima, Peter V. (1997): Moderne/ Postmoderne- Gesellschaft, Philosophie, Literatur. Tübingen/ Basel, A. Francke.
Thomas Brussig ‘Helden wie wir’: The humorous staging of memory as a postmodern narrative strategy
Year 2022,
, 188 - 205, 15.12.2022
Esra Jorkowski Berberoğlu
Abstract
The Focus of this study is to answer to the question of what effect and aim of the humorous narrative strategy in german post- reunification literature of the 1990 s causes. For this purpose, the processing of historical events such as “the fall of the Berlin Wall” in various contemporary texts and literary genre analysis is also explained with psychological-theoretical approaches to then interpret the work Helden wie wir by Thomas Brussig in this context. Based on the categorization of the work, among belonging to other literary genres as also as a picaresque novel, it proves that a form of reflection on the past by exoneration theory and incongruity theory can be used as a sophisticated attempt to understand the failure of socialism ideology and a complex process of unification from a literary perspective.
References
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