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Scharlatane in Abdera. Über Wissen und Gelehrtentum in Christoph Martin Wielands Geschichte der Abderiten

Year 2017, Volume: 5 Issue: 1, 1 - 16, 30.06.2017

Abstract

Scharlatane waren für die Gelehrtendiskurse der Frühen Neuzeit von kaum
zu überschätzender Bedeutung, da sich anhand ihres Negativbeispiels
Verhaltensideale formulieren ließen, die für die Wissenschaft maßgeblich waren.
Das Interesse an dieser Figur reichte auch in die Literatur hinein, wo sie in
vielfältiger Weise aufgegriffen wurde und um 1800 verstärkt in Erscheinung
trat. Christoph Martin Wieland war einer der Autoren, die sich besonders
intensiv mit ihr befassten. In seinem Roman Geschichte
der Abderiten
(1773-1779) inszeniert er den geistigen Gegensatz, der
zwischen dem Protagonisten Demokrit, einem beispielhaften Gelehrten, und seinen
Mitbürgern, den törichten Abderiten, besteht. Die These des vorliegenden
Beitrags lautet, dass Wieland damit auf eine poetische Reflexion von Wissen
abzielt, wobei er mit Hilfe des Scharlatanmotivs die wissenschaftlichen
Ausschlussmechanismen seiner Zeit ironisiert. Mithin sind es die Bedingungen
der Produktion von Wissen, die im Text aufs Korn genommen werden. Dabei spielt
Wieland die komischen Konflikte durch, die auftreten können, wenn das der
Aufklärung nahe stehende Wissenschaftsethos eines Demokrit auf den Eigendünkel
einer unaufgeklärten Gesellschaft trifft.

References

  • Baraldi, Claudio (u.a.) (1997): GLU. Glossar zu Niklas Luhmanns Theorie sozialer Systeme. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
  • Bertsch, Markus und Grave, Johannes (2005): Räume der Kunst. Blicke auf Goethes Sammlungen. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
  • Booth, Wayne C. (1961): The Rhetoric of Fiction. Chicago: University of Chicago Press.
  • Brant, Sebastian (1980): Das Narrenschiff [1494]. Textfassung und Erläuterungen von Elvira Pradel. Frankfurt a.M.: Röderberg.
  • Gellert, Christian Fürchtegott (1769): Der Fuchs und die Elster. In: Sämmtliche Schriften. 1. Theil. Fabeln und Erzählungen. Erstes Buch. Leipzig: M. G. Weidmanns Erben und Reich und Caspar Fritsch.
  • Goethe, Johann Wolfgang (1959-1960): Die Wahlverwandtschaften. Ein Roman. In: Goethes Werke. Bd. 6. Hamburg: Christian Wegener.
  • Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel (1921): Der Abenteuerliche Simplicissimus Teutsch. In: Werke in vier Teilen, hrsg. von Hans Heinrich Borcherdt. Bd. 1. Berlin/Leipzig/Wien/Stuttgart: Deutsches Verlagshaus Bong & Co.
  • Hieke, Karl (2002): Der Landarzt und Arzneimittelfabrikant Johann Andreas Eisenbarth (1663–1727), dargestellt anhand seiner Werbemittel und anderer zeitgenössischer Quellen. Sprockhövel: Verlag Dr. Eike Pies.
  • Kirchner, Thomas (1997): Chodowiecki, Lavater und die Physiognomiedebatte in Berlin. In: Daniel Chodowiecki (1726-1801). Kupfertecher – Illustrator – Kaufmann, hrsg. von Ernst Hinrichs und Klaus Zernack. Tübingen: Max Niemeyer.
  • Köppe, Tilmann Köppe und Winko, Simone (2013): Neuere Literaturtheorien. Eine Einführung. Stuttgart/Weimar: J.B. Metzler.
  • Köster, Rudolf (2003): Eigennamen im deutschen Wortschatz. Ein Lexikon. Berlin/New York: Walter de Gruyter.
  • Lavater, Johann Caspar (1775): Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 1. Leipzig/Winterthur: Weidmann und Reich/Steiner.
  • Lenz, Jakob Michael Reinhold (1965-1966): Der Hofmeister oder Vorteile der Privaterziehung. Eine Komödie. In: Werke und Schriften, hrsg. von Britta Titel und Hellmut Haug. Bd. 2. Stuttgart: Goverts.
  • Luhmann, Niklas (1984): Soziale Systeme. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
  • Luhmann, Niklas (1986): Ökologische Kommunikation. Opladen: Westdeutscher Verlag.
  • Luhmann, Niklas (1990): Die Wissenschaft der Gesellschaft. Frankfurt a.M.: Suhrkamp. Manger, Klaus: Naturforschung bei Wieland. In: Von Schillers Räubern zu Shelleys Frankenstein. Wissenschaft und Literatur im Dialog um 1800, hrsg. von Dietrich von Engelhardt und Hans Wißkirchen. Stuttgart/New York: Schattauer, 2006.
  • Mörgeli, Christoph (2007): Handwerkschirurgen. In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), 27.11.2007. URL: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D27816.php?topdf=1 (Stand: 14.10.2016).
  • Oehme, Johannes (1992): Ausbildung und Bedeutung der Handwerkschirurgen unter besonderer Berücksichtigung der Ausbildung am anatomisch-chirurgischen Institut in Braunschweig. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 10.
  • Pies, Eike (2004): Eisenbarth. Das Ende einer Legende. Leben und Wirken des genialen Chirurgen, weit gereisten Landarztes und ersten deutschen Arzneimittelfabrikanten Johann Andreas Eisenbarth (1663–1727). Wuppertal: E. & U. Brockhaus.
  • Rößler, Hole (2013): Scharlatan! Einleitende Bemerkungen zu Formen und Funktionen einer Negativfigur in Gelehrtendiskursen der Frühen Neuzeit. In: Scharlatan! Eine Figur der Relegation in der frühneuzeitlichen Gelehrtenkultur, hrsg. von Tina Asmussen und Hole Rößler. Frankfurt a.M.: Vittorio Klostermann.
  • Sander, Sabine (1989): Handwerkschirurgen. Sozialgeschichte einer verdrängten Berufsgruppe. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht.
  • Sengle, Friedrich (1949): Wieland. Stuttgart: J.B. Metzler.
  • Wieland, Christoph Martin (1964): Geschichte der Abderiten. In: Werke, Bd. 2, hrsg. von Fritz Martini und Hans Werner Seiffert. München: Hanser.
  • Wieland, Christoph Martin (1992): Abderalılar, Çeviren: Prof. Dr. Vural Ülkü. Ankara: Kültür Bakanlığı.

Abdera Şarlatanları: Christoph Martin Wieland‘ın Geschichte der Abderiten adlı Romanında Bilgi ve Bilgelik

Year 2017, Volume: 5 Issue: 1, 1 - 16, 30.06.2017

Abstract

Yeni Çağın
başlarındaki bilimsel tartışmalarda Şarlatanlar çok büyük bir önem taşırdı;
çünkü dönemin aydını olan bilgeler onları olumsuz örnekler olarak görür ve bu
olumsuzlukları kullanarak bilim için ideal ölçütler saptarlardı.
Şarlatan figürüne olan
genel ilgi edebiyata da yansımaktadır.
Özellikle
1800’lerde bu figür, yazarlar tarafından sıklıkla ve farklı şekillerde ele
alınmaktaydı. Bunu, eserlerinde yoğunlukla öne çıkaran yazarlardan biri de
Christoph Martin Wieland’tır. Yazar, Geschichte
der Abderiten
(1773-1779) adlı romanında ideal bir bilge konumundaki
kahraman Demokrit ile akıllarını kullanmayan hemşehrileri arasında ortaya çıkan
ruhsal çelişkileri sahneler. Bu çalışmanın amacı, Wieland‘ın bilgiyi yazınsal
bir şekilde nasıl yansıtmak istediğini ortaya koymaktır. Bunu yaparken,
Şarlatan motifi aracılığıyla zamanının bilim dışı uygulamalarını alaycı bir
tavırla gösterir. Böylece metinde bilginin ortaya çıkma biçimleriyle de alay
eder. Bunun yanında Wieland, aydınlanmamış, buna karşın kibirinden taviz
vermeyen bir toplumun, aydın bir bilgeyle karşılaşması durumunda ortaya
çıkabilecek komik tezatlıkları metin içinde öne çıkarır.

References

  • Baraldi, Claudio (u.a.) (1997): GLU. Glossar zu Niklas Luhmanns Theorie sozialer Systeme. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
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Year 2017, Volume: 5 Issue: 1, 1 - 16, 30.06.2017

Abstract

References

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  • Wieland, Christoph Martin (1992): Abderalılar, Çeviren: Prof. Dr. Vural Ülkü. Ankara: Kültür Bakanlığı.
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Authors

Onur Bazarkaya

Publication Date June 30, 2017
Submission Date April 16, 2017
Published in Issue Year 2017 Volume: 5 Issue: 1

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APA Bazarkaya, O. (2017). Abdera Şarlatanları: Christoph Martin Wieland‘ın Geschichte der Abderiten adlı Romanında Bilgi ve Bilgelik. Diyalog Interkulturelle Zeitschrift Für Germanistik, 5(1), 1-16.

www.gerder.org.tr/diyalog