This study seeks to interpret the genesis of various historical interpretations and theories regarding the role of the geography dubbed Kosovo. This article examines national myths, both historical and contemporary, in order to duly ascertain the development of historical paradigms. Contemporary historiography can be postulated to still benefit from patterns in relation to the Balkans, patterns that were accepted as all-encompassing and that defined the concept of nationhood during the 19th century. The conclusions from those assumptions often continue to directly affect contemporary political patterns and paradigms. Notwithstanding, all these factors should be examined critically and without presumptions, using the greatest possible historical objectivity. Furthermore, the Balkan region per se can also be emphasized to not occupy nor to have ever occupied a special position in global historiography; all patterns of historiographical interpretation must be checked using the generally recognized criteria of historical science. Within this scope, the attempt can certainly be made to interpret the unconscious perception of the Balkans as an antipode to the not always clearly definable historical self-reception of Central and Western Europe as a legacy of the concept historicism itself.
Turkish Scientific History Politics and Science History Politics Political History of the Balkans
ZUSAMMENFASSUNG
Im Rahmen der vorliegenden Studie soll der Versuch angestrebt werden, die voneinander abweichenden und sich gleichzeitig ergänzenden Geschichtsbilder und deren Genese im historischen Raum des Amselfeldes bzw. des Kosovo zu interpretieren. Generell soll vor allem die Rolle von nationalen Mythen bei der Ausformung von historischen Paradigmen untersucht werden. Hierbei soll sowohl auf einander ausschließende und miteinander konkurrierende Interpretationen eingegangen werden und dennoch versucht werden, gemeinsame Nenner zu interpolieren. Insbesondere der Balkanraum bedient sich auch in der aktuellen Geschichtsschreibung noch oft der im 19. Jahrhundert als allgemein gültig angesehenen Nationalideologie, wobei die hieraus fortwirkenden Schlüsse zu direkten politischen Handlungsmustern überleiten. Diese sollen kritisch jedoch unter dem Blickpunkt größtmöglicher historischer Objektivität untersucht werden. Des Weiteren wird jedoch betont, dass auch der Balkanraum prinzipiell keine Sonderstellung in der globalen Geschichtsschreibung einnimmt und alle Interpretationsmuster anhand allgemein anerkannter Kriterien der Geschichtswissenschaft zu überprüfen sind. Hierbei fällt auch in der vermeintlich objektiven, zeitgenössischen Geschichtsrezeption die immer noch nachwirkende Rolle des Historizismus auf; die unbewusste Wahrnehmung des „Balkan“ als Antipoden zur nicht immer wirklich klar definierbaren historischen Selbstrezeption Zentral- bzw. Westeuropas kann durchaus als Erbe des Historizismus selbst interpretiert werden.
Wissenschaftsgeschichte Türkei Wissenschaft und Politik Geschichtspolitik Geschichte des Balkan
Primary Language | English |
---|---|
Subjects | Political History (Other) |
Journal Section | Research Article |
Authors | |
Publication Date | August 3, 2023 |
Published in Issue | Year 2022 Issue: 39 |